
Ich arbeite hier in einer absoluten Männerdomäne. Es ist mir einfach nicht möglich Kaffee zu holen, da diese Rolle mir als Frau speziell zugeschrieben wird. Grundsätzlich sind mir solche Dinge egal, aber hier geht es einfach nicht. Es ist ein ständiger Kampf darum ernst genommen zu werden – ermüdend, aber leider allgegenwärtig.
“Was treibt ihr denn da für einen Zickenkrieg?”
so die Frage des Geschäftsführers. Ich bleibe ruhig. Atme tief ein. Erläutere sachlich das unkollegiale Verhalten. Erneut kommt eine Antwort, die nahelegt, dass dieses Problem nur entstanden ist, weil wir Frauen sind. Ob ich ein persönliches Problem mit der Kollegin habe. “Nein, hier geht es um das Projekt” lautet meine Antwort.
So ist das Leben in diesem männerdominierten Beruf.
So ist das Leben in diesem Männer dominierten Beruf.
Stattdessen will ich dir eine andere Sicht auf die Situation schildern.
Stellen wir uns mal vor die besagte Branche wäre ein Haifischbecken.

Wir alle haben zwei Seiten in uns: die männliche und die weibliche Energie. Yin und Yang.
Und dann war es irgendwann soweit und ich verstand: Ich bin gar kein Hai.
Warum ich dir das schreibe?
Ich habe hier einige Ratschläge für dich zusammengestellt, was du tun kannst, wenn du in einer ähnlichen Situation bist.
Ich bin im Haifischbecken, was nun?
Meine Ratschläge:
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Frag dich: Bin ich überhaupt ein Hai?
Wenn du bis hierhin gelesen hast, halte ich es für sehr wahrscheinlich, dass du gar kein Hai bist. Erkenne dies.
Das tut wahrscheinlich weh, aber es ist ok. Diesen ersten Schritt kannst du nicht umgehen. Für eine Veränderung ist es unumgänglich sich einzugestehen, dass irgendetwas in deinem Berufsleben gerade gewaltig schief läuft -
Stärke deine weibliche Energie.
Wenn du so stark in einem männlichen Überschuss bist, ist es dringend nötig deine weibliche Seite zu stärken um auch nur ansatzweise in Balance zu kommen. Hierfür gibt es allerlei Möglichkeiten. Yoga, Pilates, Tanzen, Malen, Spaziergänge in der Natur, ein langes Bad, eine Wellness-Reise. Alles, was dich unterstützt und dich nicht unter Druck setzt irgendetwas tun zu müssen. -
Tue insgesamt weniger.
Im Überschuss männlicher Energie merken wir gar nicht, wie wir immer am Machen sind. Ich kann dies heute mit einigem Abstand deutlich sehen. Das ständige beschäftigt Sein ist ein Ausläufer davon. Schluss damit. Schaff ungeplante Freizeit in deinem Leben. -
Trenne Berufliches und Privates, wenn es sein muss.
Dieser Tipp ist vielleicht verwunderlich. Denn ich bin absolut KEINE Befürworterin davon Beruflich und Privates zu trennen, aber wenn du im Haifischbecken schwimmst, macht das absolut Sinn. Du willst doch privat gar kein Hai sein. Sieh zu, dass du dein Haiverhalten aus deinem Privatleben rausschmeißt. Mach das Firmenhandy abends aus. Gestalte deine Freizeit auch mal verstärkt mit entspannten Aktivitäten. Vielleicht statt Marathonvorbereitung mal eine Runde wandern oder am See liegen. -
Überleg dir neue Regeln für dich und dein Leben.
Prüfe deine Gedanken. Willst du so denken? Willst du so sein? Willst du z.B. dich weiter beteiligen, wenn über Kollegen schlecht geredet wird? Und wenn nicht: Wer willst du denn sein? Wie willst du dich verhalten? -
Prüfe, wen du auf deiner Reise noch dabei haben willst.
Wie viele Haie gibt es in deinem direkten Umfeld? Tut dir das gut? Wer tut dir gut? Wen willst du aktuell in deiner Nähe? Entscheide bewusst, wem du deine Zeit und Aufmerksamkeit schenkst. Und achte auch darauf, wen du um Rat fragst. Fragst du Haie, werden sie dir passende Antworten geben, um dich in ihrem Becken zu halten.
